Kuala Lumpur, eine Stadt die viele Kulturen vereint
Bevor es nach Kuala Lumpur ging, wusste ich nicht genau, was mich erwartet. Man schaut sich Bilder an und liest ein paar Berichte, aber das ist nicht vergleichbar mit dem Gefühl, wenn man zum ersten Mal in dieser Stadt unterwegs ist. Ich war noch nie zuvor in Asien, denke aber, dass Kuala Lumpur ein toller Einstieg ist. Die Reise ging 14 Tage lang ( zwei Tage davon verbrachten wir in Singapur. Dazu gibt es einen eigenen Beitrag). Es ist eine aufstrebende Metropole, deren Wahrzeichen die Petronas Towers sind. In Kuala Lumpur kommen viele Völker und Religionen zusammen. Hier leben etwa 7.495.000 Menschen. Davon sind ca 46 % muslimisch, 37 % buddhistisch und ca 7 % hinduistisch.
Verreist sind wir mit den zwei älteren Kindern. Sie waren genauso aufgeregt und am Ende fasziniert. Die Malaysier sind sehr freundlich, vor allem zu Kindern.
Vor Reisebeginn lohnt es sich, eine E-Sim zu besorgen. Ich hatte eine Nomad E-Sim. Für die zwei Wochen reichten mir 10 GB. Die Nomad E-Sim ist 30 Tage gültig und kostete 15 USD.
Vom Flughafen aus kommt man mit der KL Sentral Linie zum Bahnhof Kl Sentral (dem zentralen Hauptbahnhof). Dort haben wir uns wiederaufladbare Fahrkarten gekauft, die auch für Fahrten mit dem Bus genutzt werden können. Die Fahrkarten können an den Schaltern bei den jeweiligen Bahnhöfen wieder aufgeladen werden. Busse werden hauptsächlich von Einheimischen genutzt. Diese fahren keine Sehenswürdigkeiten an.
Die Metro ist sehr modern, die Züge sind selbstfahrend. Die Haltestationen sind sauber und bieten oft noch Einkaufmöglichkeiten.
Unser Hotel war in der Nähe von KLCC Park. Das ist ziemlich zentral gelegen. Vom Park aus hat man einen tollen Blick auf die Petronas Twin Towers. Der Park wurde entworfen, um die umliegenden Gebiete mit Grün zu versehen. Abends bekommt man hier eine Lichtshow geboten.
Am ersten Tag besuchten wir Chinatown. Neben einigen Essens Ständen konnte man viele gefälschte Waren kaufen. Es hatte meiner Meinung nach keinen wirklichen Chinatown Flair und erinnerte mich zu sehr an einen türkischen Basar. Wer es liebt, um den Preis zu feilschen, wird diesen Ort mögen. Mich hatte es leider nicht an ein typisches Chinatown erinnert.
Wenige Gehminuten von Chinatown befindet sich der Central Market. Hier gibt es auch viele lokale Essens stände und Einkaufsmöglichkeiten. Sehr schön, um Souvenirs zu besorgen.
Es gibt keine Jahreszeiten. Es ist das ganze Jahr über um die 30 Grad warm, mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Am angenehmsten ist da Kleidung aus Leinen. Möchte man einen Tempel besuchen, sollte man seine Schultern und Knie bedecken. Die Schuhe müssen ausgezogen werden. Einen schönen Hinduistischer Tempel befindet sich in der nähe von Chinatown (167, Jalan Tun H S Lee, City Center)
Hier konnte man für 0,20 Cent den Tempel besuchen.
Ein sehr schöner buddhistischer Tempel ist der Thean Hou Tempel. Er befindet sich auf dem Robson Hill, südlich der Innenstadt. Der Tempel ist kostenlos. Er ist nicht barrierefrei, es gibt viele Stufen.
Die Esskultur in Malaysia ist überwältigend. Essen aus den verschiedenen Kulturen wurde uns überall geboten und für jeden Geschmack war was dabei, von süß bis scharf, von authentischen indischen Speisen bis zu Fast Food aus dem Westen.
Ein absolutes Muss für mich waren die Food Märkte. In den Abendstunden laden viele Essensstände dazu ein, die vielseitige und scharfe Küche von Malaysia kennen zulernen. Für wenig Geld bekommt man hier tolle Gerichte geboten. Das Nationalgericht ist Nasi Lemak, es wird traditionell zum Frühstück gegessen. Was auch nicht fehlen durfte, war Durian, die nationale Frucht. Ich habe mich getraut, diese zu probieren und ich war definitiv kein Fan davon. Wer sich traut, sollte es trotzdem mal probieren. Wir waren auf der Suche nach gebratenen Insekten, wurden hier aber enttäuscht. Die Malaysier ekeln sich regelrecht davor. Wenn ich einen Food Markt empfehlen müsste, wäre es Jalan Alor Street Food. Dieser spiegelt am besten die bunte und vielseitige Kultur von Kuala Lumpur wider. Hier hat man die Möglichkeit bis 0 Uhr Essen zu gehen.
Wir haben für umgerechnet 3 € pro Portion ein traditionelles Essen bekommen, bestehend aus Reis, Gurken, Hähnchen, getrockneten Sardellen, Ei, einer Kartoffel und Sambal (Bild rechts unten). In einem kleinen Restaurant aßen wir für 2 € diese tolle Meeresfrüchte Suppe (Bild links unten).
Ein Besuch im Zoo Negara ist sehr empfehlenswert. Vom KL Sentral kann man die Buslinie 220 nehmen. Der Bus hält aber nicht direkt am Zoo. Ein etwas umständlicher Fußweg von ca. 1 km musste noch zurückgelegt werden, teilweise an viel befahrenen Straßen, ohne Fußgängerweg. Im Zoo bekommt man viele Beheimatete Tiere zu sehen. Das Highlight waren die zwei Pandabären.
Für den Rückweg nahmen wir uns ein Grab (Asiatischer Fahrtendienst, ähnlich wie Uber) Das ist eine sehr günstige und unkomplizierte Art, sich fortzubewegen.
Kuala Lumpur ist zu Fuß sehr schwer zu besichtigen. An vielen Stellen gibt es keine Fußgängerwege.
Für unsere Kinder buchten wir vorab für fünf Tage ein Sommercamp. Wir entschieden uns für das Camp Beaumont, welches in der Alice Smith School stattfand. Es liegt außerhalb von Kuala Lumpur, ca 22 km entfernt vom KLCC. Mit der Bahn dauert es ungefähr 28 min und dann nochmal 5 min mit einem Grab. Das Camp fand von Montag bis Freitag, von 9 Uhr bis 15 Uhr und kostete 317 €. Mittagessen war nicht inbegriffen. Die Kinder benötigten zwischendurch Snacks, die selbst besorgt werden müssten. Das Camp hatte viele abwechslungsreiche Beschäftigungsangebote, von Sport bis hin zum Basteln. Die Betreuer sprachen Englisch. So hatten die Kinder noch einen kleinen Sprachkurs.
Es hat den Kindern viel Spaß gemacht und es wurden schnell neue Freundschaften geknüpft zu Kindern aus verschiedenen Ländern.
Für mehr Infos zum Camp: https://www.campbeaumont.asia/locations/malaysia
In der Zeit, wo die Kinder im Camp waren, konnten wir einen Vormittag mit Quad Tour durch den Dschungel unternehmen. Die Tour hatte ich über GetyourGuide gebucht (80€ pro Person). Wir wurden sehr Zentrums nah von einem Fahrer abgeholt, der uns dann zum Veranstaltungsort in den Dschungel brachte. Nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon los. Man konnte zu zweit auf einem großen Quad oder einzeln auf kleineren Quads fahren. Der größte Teil der Strecke ging durch den Dschungel, bis wir zu einem Wasserfall kamen. Dort hatten wir einen kurzen Aufenthalt, bis es wieder durch den Dschungel zurückging. Die Tour hat ungefähr eine Stunde gedauert. Der Fahrer fuhr uns dann wieder zurück ins Zentrum von Kuala Lumpur.
Hoch hinaus ging es auf den KL Tower (421 Meter hoch). Der Eintritt für uns vier war bei ca 70€.
Hier hat mein eine wunderbare Aussicht auf Kuala Lumpur ( besonders bei Sonnenuntergang gegen 19 Uhr). Wer einen besonderen Nervenkitzel sucht, kann sich ein Ticket für die Skybox besorgen. Das ist eine Kabine mit gläsernen Boden. Man muss aber mit Wartezeiten bis zu einer Stunde rechnen. Ein Skywalk um den Turm herum ist auch möglich.
Abends wird der Tower bunt beleuchtet, passend dazu wird Musik gespielt.
Wer von der Großstadt eine Pause braucht, sollte sich eine Pause in einem der vielen Botanischen Gärten gönnen. Wir machten einen Spaziergang durch den Orchideengarten ( Jalan Perdana, Taman Tasik Perdana). Der Orchideengarten ist ein kleiner Teil von weiteren Parkanlagen. Er machte einen sehr ordentlichen und gepflegten Eindruck und der Eintritt ist kostenfrei. In der Nähe befindet sich noch ein Schmetterlingspark und der Vogelpark von Kuala Lumpur.
Mein besonderes Highlight waren die Batu Höhlen. Diese befinden sich nördlich von Kuala Lumpur und sind von KL Sentral sehr gut zu erreichen. Auf dem Platz vor den Höhlen gibt es viele freilebende Affen, die sich gerne füttern lassen. Es gibt viele Hinduistische Tempel. Die ohne Schuhe und mit verdeckten Knien und Schultern betreten werden können. Auf dem Vorplatz befinden sich viele Essensstände mit verschiedenen indischen Speisen. Es gab auch eine Art Mini-Tierpark (mit verschiedenen Vögeln, darunter Pfauen und Papageien). Der Eintritt kostete 5 Ringgit (umgerechnet ca 1€). Über den Tierpark kommt man zu einer Höhle, die ausgeschmückt ist mit verschiedenen Figuren von hinduistischen Gottheiten und deren Geschichten. Man kann sich im Park traditionelle Indische Tänze anschauen.
Die Gottheit Murugan steht, mit einer Höhe von 42,7 m, am Fuße der Batu Höhlen.
Zu den Batu Höhlen gelangt man über eine bunte, teilweise steile Treppe mit 272 Stufen. Das ist auch die einzige Möglichkeit, in die Höhle zu gelangen. Die Stufen dürfen aber nur mit entsprechender Bekleidung bzw. Bedeckung betreten werden, der Eintritt ist kostenlos. Im Inneren der Höhle befinden sich weitere Tempel. Hier werden auch regelmäßig Zeremonien abgehalten. Das Innere der Höhle ist atemberaubend und ich finde, das muss man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben. Es gibt Teile der Höhle, die nur mit einem Guide betreten werden dürfen.
Da wir indische Küche lieben, mussten wir noch einen Abstecher zu Little India machen. Hier gibt es viele Restaurants, Straßenstände mit Süßwaren, Schmuck, Obst und Gemüse und auch Läden, in denen Sarees verkauft werden. Die Straßen sind bunt und überall ertönt indische Musik. Für einen kurzen Augenblick könnte man vergessen, dass man eigentlich in Malaysia ist.
Am letzten Tag besuchten wir das Petrosains Discovery Center, das sich im Einkaufszentrum Suria KLCC 4 Stock befindet. Hier kann man viele technische Experimente mitmachen, etwas über das Ökosystem von Malaysia erfahren oder technikbegeisterte Spiele spielen. Es gibt sehr viel zu entdecken und auszuprobieren (nicht nur für Kinder). Mit einem extra Ticket fürs Maker Studio kann man eine Stunde lang das Programmieren üben, einen Schlüsselanhänger mit einem 3D Drucker herstellen oder sein Wissen in Sachen Stromkreislauf testen.
Mein Fazit: Kuala Lumpur ist eine Stadt, die man mit eigenen Augen gesehen haben muss. Ich fand, 14 Tage haben nicht ausgereicht, da diese gigantische Stadt noch so viel mehr zu bieten hatte. Sie überzeugte mich mit den verschiedenen Kulturen, die so toll miteinander zusammenleben, gemischt mit viel modernen, zukunftsorientiertem Denken. Obwohl es eine gigantische Stadt ist, hat man nicht das Gefühl, dass Plätze überlaufen sind. Auch kulinarisch bekommt man jede Menge geboten. Ich bin mir auch sehr sicher, dass es nicht mein letzter Besuch war.
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